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Care & Share: Gib deine Gaben weiter

Geschrieben von Patrick Lai | 166. Jun 2024

Als die Israeliten in der Wüste lebten, versorgte Gott sie mit Manna. Als sich einige davon einen Vorrat anlegen wollten, stellten sie fest, dass die Nahrung verdarb. Genau aus diesem Grund sollten wir unseren Segen nicht "horten", sondern grosszügig mit anderen teilen.

Wenn wir Gottes Geschenke für uns selbst behalten und uns Vorräte davon anlegen, werden sie verderben – so wie einst das Manna der Israeliten. Jesus hat uns beauftragt, Salz und Licht in der Welt zu sein. Um den Segen weitergeben zu können, müssen wir unter den Menschen leben und arbeiten, die Gott noch nicht kennen.

In der Bibel werden Arbeit und Gottesdienst nicht getrennt betrachtet, ebenso wenig wie wir uns unser Herz und unsere Seele als zwei voneinander unabhängige Einheiten vorstellen. Herz und Seele können nicht getrennt voneinander existieren, entsprechend sind auch unser alltägliches Leben und die tägliche Anbetung keine unverbundenen Elemente.

Einheit in der Vielfalt
Was wir am Sonntag glauben und bekennen, sollte unser berufliches Handeln während der Woche prägen und bestimmen. Im Idealfall gehen Sonntag und Montag, Gottesdienst und Arbeitsalltag nahtlos ineinander über. Nicht immer gelingt uns das, und manchmal ist es auch sinnvoll, Dinge getrennt zu betrachten. Für den Fortschritt in Wissenschaft und Forschung ist die Beschränkung auf Teilbereiche oft sogar der Schlüssel zum Erfolg. Aber dabei besteht auch immer die Gefahr, dass man den Blick für das grosse Ganze verliert und die Überlappungen und Wechselwirkungen übersieht.

Wie Wasser und Sauerstoff
Wenn man zum Beispiel H2O analysiert, kann man es in Wasserstoff und Sauerstoff zerlegen und es wird einem in den drei Zuständen Wasser, Eis oder Dampf begegnen. Für die Israeliten war es ein Unterschied, ob sie Gott in seinem heiligen Tempel angebetet oder ob sie auf dem Acker gearbeitet haben. Aber beide Tätigkeiten waren ein Teil ihres Lebens.

Gott hat uns nach seinem Bild geschaffen, für die Arbeit und den Gottesdienst. Arbeit kann auch eine andere Form des Gottesdienstes sein. Warum sollten wir das eine gegen das andere ausspielen? Es geht nicht um Wasserstoff gegen Sauerstoff, Gott-Vater gegen Gott-Sohn, Arbeit gegen Anbetung oder finanziellen Gewinn gegen geistliche Wirksamkeit. Diese Bereiche ergänzen sich gerade in ihrer Unterschiedlichkeit.

Authentisch am Arbeitsplatz
Für viele Menschen steht der Arbeitsplatz im Mittelpunkt ihres Lebens. Die Arbeit gibt ihnen ihre Identität. Doch auch unsere Grenzen, Ängste und unser Egoismus werden am Arbeitsplatz offenbar. Damit werden wir für andere nahbar, greifbar. Im Gespräch unter Kollegen herrscht oft auch eine entspannte Offenheit für theologische Fragen. Das Büro, die Fabrik, das Schulzimmer sind ideale Orte, um Menschen mit Gott vertraut zu machen.

 

Patrick Lai hat 14 Firmen in vier Ländern gegründet. Er fördert Geschäftsleute in Regionen, in denen es nur wenige Christen gibt. Seine Erfahrungen hat er beispielsweise im Buch "Workship: Glaube und Arbeit neu ausrichten" festgehalten. (Quelle: faktor c Magazin (www.faktor-c.org))