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Connection statt Burnout - was unsere Arbeitswelt wirklich braucht

Geschrieben von Ruedi Josuran | 58. Feb 2025

Herzinfarkt, Burnout, viele Fragen. Das war für mich der Anlass, meine Prioritäten zu überdenken. Heute möchte ich anderen helfen, die richtigen "Connections" zu finden – mit Gott, den Mitmenschen und sich selbst. Das ist eine wichtige Grundlage für ein Umfeld, in dem die Menschen motiviert arbeiten – und gesund bleiben.

Die Erfahrung eines Herzinfarktes in Verbindung mit einem Burnout war für mich der Anlass, meine Prioritäten und Werte zu überdenken. Nebenberuflich absolvierte ich eine Ausbildung zum systemischen Coach und unternahm praktische Schritte.

Ich wollte mit meiner Erfahrung anderen dienen, einen Mehrwert schaffen – aus der Gewissheit heraus: Ich bin wertvoll, bevor ich etwas tue. Von der Geburt bis zum Tod bin ich wertvoll, weil ein persönlicher Gott Wert in mich gelegt hat. Diese tiefe Erkenntnis wurde zur Grundlage meines Selbstwertgefühls.

Vision im Zug

Es war auf einer langen Zugfahrt. Ich schaute aus dem Fenster und begann ein Gespräch mit Gott. Die Bilder draussen verschwammen. Dafür entstand ein inneres Bild in einer Intensität, wie ich es noch nie erlebt hatte.

Es war eine typische Szene im Büro einer Nachrichtenredaktion. Eine hektische, energiegeladene Atmosphäre, in der die Zeit nie still zu stehen schien. Der Raum wirkte gross und offen, die Arbeitsplätze reihten sich aneinander. Überall Monitore, über die Live-Nachrichten, Social-Media-Feeds und Recherchetools flimmerten. Der Klang von Telefonen, Tastaturen und leisen Gesprächen rauschte unaufhörlich im Hintergrund.

Doch etwas war anders: Es war ein Ort, an dem sich die Menschen trotz ehrgeiziger Leistungskultur nicht als Konkurrenten, sondern als Ergänzung sahen. Ein Raum, in dem vorbehaltlose Akzeptanz die Basis der Zusammenarbeit bildete. Hier konnte sich jede und jeder einbringen – ohne Angst vor Bewertung und Konkurrenzdenken.

Das Geheimnis der Verbundenheit

Fast hätte ich vergessen, aus dem Zug auszusteigen. Die Erinnerung an diesen inneren Film wurde Jahre später wieder lebendig, als ich zum ersten Mal von der Stiftung LabOra hörte. Gebet als Gamechanger? Die Verbindung zu Gott als wahre Ressource?

In mir wuchs die Sehnsucht, Teil dieser Geschichte zu werden. In einem neuen Kontext das zu tun, was ich beruflich die meiste Zeit getan hatte: die richtigen Fragen stellen, zuhören. Neue Räume schaffen. Verbundenheit erzeugen. Connections ermöglichen.

Aus eigener Erfahrung weiss ich, wie wichtig es ist, Verbundenheit zu haben. Burnouts entsteht oft da, wo Menschen das Gefühl verlieren, verbunden zu sein: mit sich selbst, mit anderen und mit einem höheren Sinn. Mit Gott. Ich möchte dazu beitragen, dass ein Raum entsteht, in dem diese Verbindung wieder entdeckt und gelebt werden kann.

Dieses Angebot ist mehr als ein Projekt – es ist eine Einladung zu einer neuen Haltung. Es geht darum, eine Kultur zu schaffen, in der Menschen wirklich "connected" sind: zu Gott, ihren Mitmenschen und sich selbst.

Nur so entsteht ein Arbeitsumfeld, das nicht nur kurzfristig Ergebnisse liefert, sondern Menschen langfristig wachsen lässt.

Ruedi Josuran ist Radio- und TV-Moderator, Coach und Buchautor.