"Kennst du Senioren, die für Firmen beten wollen"?, hat mich Dominic Prétat gefragt. Alle Senioren, die ich kenne, gingen mir durch den Kopf. Und ich wusste gleich, welche drei Personen ich fragen würde. Alle haben zugesagt – und niemand hat es bereut.
Das Gebet hat für mich seit meiner Kindheit einen grossen Stellenwert. Über 20 Jahre lange habe ich für die Schule, Kinder und Lehrer in einer Gruppe gebetet. Da durfte ich erleben, wie Gott eingreift. Gebet ändert Situationen und heilt Krankheiten. Für mich war also klar, dass ich ein neues Gebiet im Gebet erobern wollte: Firmen.
Die schönste Zeit, um mit Gott in Verbindung zu treten, ist, wenn der Tag beginnt. Dann mache ich ihn darauf aufmerksam, was da draussen in den Firmen alles los ist. Ich bitte ihn, einzugreifen und Lösungen zu schaffen (was nicht immer wunschgemäss klappt).
Als ich den Firmen und Unternehmer begegnen durfte, war das sehr eindrücklich. Ich konnte beim Beten nun die Menschen und die Situationen konkret vor mir sehen. Es war wertvoll zu erleben, wie Gott Unternehmer und Mitarbeitende verändert und sie gestärkt werden durch unser Gebet.
Ich darf Menschen immer mehr durch Gottes Augen sehen: Jeder Mensch ist wertvoll, geliebt und etwas Spezielles. Gott macht keine Fehler. Und mir schenkt er Gelassenheit, Freiheit und Freude, gerade auch im Umgang mit Menschen.
Egal, was ist, was ich bin, was ich unternehme, mit wem ich unterwegs bin: Gott ist da. Er schenkt mir Gedanken, die ich mit anderen teilen kann – und er schenkt mir, was ich brauche.
Was motiviert mich zum Beten? Ganz einfach: Ich sehe, wie Gott am Werk. Seit es die Mittagessen für uns Beterinnen und Beter gibt, erlebe ich immer wieder neu, dass ich gestärkt werde durch den Austausch, den Input und das gemeinsame Dranbleiben.
Gebet ersetzt keine Tat, aber Gebet ist eine Tat, die durch nichts anderes ersetzt werden kann.
Heidi Weber, Beterin für Firmen, Witwe seit 10 Jahren, zuvor 28 Jahre verheiratet, Mutter einer Tochter