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Priesterlich unterwegs in der Luftfahrt – und anderswo

Als Leiter von FCAP jettet Paul Curtas jahrzehntelang von einem Flughafen zum andern – mit einer klaren Mission: Menschen zu ermutigen, ihren Glauben auch am Arbeitsplatz auszuleben. Jetzt teilt er seine wichtigsten Erfahrungen mit uns.

Was hat die "priesterliche Mission" mit der Arbeit in der Luftfahrt zu tun? Rekrutiert unsere Organisation FCAP Geistliche, die sich in der Arbeitskultur engagieren? FCAP steht für Fellowship of Christian Airline Personnel und ist eine weltweite Vereinigung von Menschen, die im Umfeld von Flughäfen arbeiten.

Überdenken wir den Begriff "priesterliche Mission" im Licht der Bibel. Beginnen wir mit dem Wort "Mission". Wenn wir über unsere Mission sprechen, geht es um den Einfluss, den wir als "Gesandte" in der Welt haben (Johannes 17,15-20).

Die wahre Kirche
Die Begegnung in der Kirche ist wichtig. Aber die Kirche erstreckt sich bis in unsere Häuser, Schulen, Märkte und Arbeitsplätze. Wir erhalten unseren Auftrag nicht durch eine Ausbildung oder ein Amt, sondern dadurch, dass wir Gottes Volk sind. Der Heilige Geist wohnt in uns und wirkt überall, wo wir hingehen (1. Thessalonicher 1,5-8; 2. Korinther 2,14).

Das Wort "priesterlich" gibt uns weitere Aufschlüsse. In biblischer Zeit war ein Priester ein Mittler zwischen Gott und den Menschen. Heute denken wir an den Klerus oder an jemanden, der in der Kirche arbeitet. Aber der Apostel Petrus versteht das Priestertum als eine Aufgabe für alle Christen!

Wo sind die "königlichen Priester"?
Interessanterweise beschreibt der erste Petrusbrief, wie Christen auf Widerstand stossen. In diesem Zusammenhang (1 Petr 2,5-10) erklärt Petrus die Christen zu "Heiligen" und "königlichen Priestern". Was bedeutet diese priesterliche Rolle in unserem Arbeitsleben? Für dein Umfeld, deine Mitarbeitenden, dein Unternehmen bist du der "Priester", die "Priesterin". Du repräsentierst also Gott.

Dein zweifacher Auftrag an der Arbeit
Der Apostel Paulus beschreibt unsere priesterliche Sendung auf zweifache Weise.

In 1. Timotheus 2,1 fordert er uns auf, "für alle Menschen zu beten und zu danken, für Könige und alle, die Macht haben". Wir sollten also für unsere Mitarbeitenden, Vorgesetzten und Leiter beten – nicht nur für die, die wir mögen oder die uns mögen.

Gemäss Korinther 5, 19-20 sollten wir zudem an der Seite derer stehen, die an ihren Aufgaben verzweifeln, kämpfen und deprimiert sind. Säen wir den Samen des Evangeliums und zeigen wir den Menschen die Liebe Gottes.

Gebet überrascht Topmanager
Ich habe oft erlebt, wie wir gerade am Arbeitsplatz unseren "priesterlichen Auftrag" leben können. Einmal lud mich der Topmanager eines grossen amerikanischen Konzerns ein. Ihm war eine kleine Gruppe von Christen aufgefallen, die regelmässig in den Pausen betete. Was hat ihn daran beeindruckt? Dass ihr Gebet wirkte! "So etwas habe ich in meinen 25 Berufsjahren noch nie erlebt", schwärmte er mir vor.

Wie setzt du deine "priesterliche Mission" um?

 

Paul Curtas leitet "God in Work" und ist Autor des Buchs "When God shows up at work". Er leitet über 30 Jahre lang die Vereinigung FCAP, Fellowship of Christian Airline Personnel.