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Wie Zwingli geistliche Wahrheiten frei schaufelte

Als Sohn einer Bergbauernfamilie lernte Huldrych Zwingli früh, was Arbeit bedeutete. Dass sie sogar einen geistlichen Wert hat, erkannte er erst später durch die Bibel. Auch über 500 Jahre nach der Reformation hat uns Zwingli noch einiges zu sagen – schreibt UPGREAT-CEO Rinaldo Lieberherr nach einer Zürcher Stadtführung.

Vor einiger Zeit hatte ich das Privileg, eine persönliche Führung zum Thema "Reformation & Zwingli" in Zürich zu "erLeben". (Bruno und Stefan, wenn ihr diese Zeilen lest, möchte ich euch nochmals ganz herzlich DANKE sagen – ein ganz besonderer Moment in meinem Leben. Und ich bin 59 Jahre alt.)

Die Bibel als praktische Richtschnur

Huldrych Zwingli, einer der führenden Köpfe der Schweizer Reformation, war ein Mann tiefen Glaubens und unerschütterlicher Überzeugung. Geboren im Jahr 1484 in Wildhaus, widmete er sein Leben der Erneuerung der Kirche und der Rückkehr zu den ursprünglichen Lehren der Bibel. Zwingli glaubte fest daran, dass die wahre Autorität allein in der Heiligen Schrift zu finden sei und dass alle menschlichen Traditionen, die ihr widersprechen, abgelegt werden müssten. Dies Überzeugung kam aus seinem Herzen und ich glaube, dass sie Gott in Huldrych hineingelegt hat.

Seine Schriften und Predigten zeugen von einem klaren und kompromisslosen Denken. Zwingli forderte eine Kirche, die frei von Korruption und weltlicher Macht ist, und setzte sich für soziale Gerechtigkeit und die Abschaffung des Söldnerwesens ein. Er sah in der Bibel nicht nur ein religiöses, sondern auch ein moralisches und ethisches Fundament für das Leben der Gläubigen.

Arbeit ist göttlich

Zwinglis Gedankenwelt war geprägt von einer tiefen Spiritualität und einem starken Glauben an die transformative Kraft des Evangeliums. Er rief die Menschen dazu auf, ihr Leben nach den Lehren Christi auszurichten und sich für eine Gesellschaft einzusetzen, die auf den Prinzipien der Nächstenliebe und Gerechtigkeit basiert. Dabei lag ihm das Thema Arbeit besonders auf dem Herzen. Dazu konnte ich im Innenhof des Grossmünsters Zürich folgende Inschrift lesen "Arbeit ist etwas Gutes, etwas Göttliches". Danke Huldrych für deine klare Sicht auf ein grossartiges Geschenk, das wir in unserem Land haben dürfen – unsere Arbeit!

Seine Vision einer erneuerten Kirche und Gesellschaft bleibt bis heute inspirierend und wegweisend. Hier denke ich, dass bei Zwingli der Grundsatz galt: "Machen ist wie Wollen, einfach KRASSER"!

Anleitung zum Selberglauben

Huldrych Zwingli sagte einmal: "Die Wahrheit leidet nie Schaden durch die Untersuchung." Dieses Zitat spiegelt Zwinglis Überzeugung, dass die Suche nach Wahrheit und das kritische Hinterfragen von Glaubenssätzen und Traditionen essenziell für den Glauben und die Kirche sind. Wenn auch du dich inspirieren lassen möchtest, sprich persönlich mit Gott, dem Vater im Himmel (das soll man im Fachjargon "Beten" nennen). Ja, BETE, freier Schweizer, BETE …

Rinaldo Lieberherr ist Gründer und CEO von UGREAT sowie Vizepräsident des LabOra-Stiftungsrats.