Moderator, Coach, Seelsorger, Kommunikationsprofi und vieles mehr: Ruedi Josurans Potpourri an Gaben lässt sich nicht mit einer Berufsbezeichnung umschreiben. Das Gesicht des "Fenster zum Sonntag" hat deshalb eine besondere Aufgabe bei LabOra - und kann dabei aus seinem reichen Erfahrungsschatz schöpfen.
Als seine berufliche Laufbahn noch in den Kinderschuhen steckte, wusste Ruedi Josuran eines ganz genau: Er möchte seine vielseitigen Interessen in seinen Berufsalltag einbringen können. Es schien daher naheliegend, dass er sich während seiner Zeit bei Radio Zürisee, Radio 24 und Radio DRS (heute SRF) vielen verschiedenen Themen widmete und zum Allrounder unter den Journalisten wurde.
Dass Ruedi nicht nur die perfekte Radiostimme hatte, sondern auch eine offensichtliche Gabe fürs Moderieren, merkte das Publikum des Schweizer Fernsehens bei der Sendung "Fenster zum Sonntag". Mit seiner feinfühligen Art und der Fähigkeit aktiv zuzuhören, vermochte er es, seine Gäste abzuholen und den Interviews eine besondere Note zu verleihen.
Gegenwärtig moderiert Ruedi bei Livenet noch zwei Talks pro Monat. Doch in den Ruhestand hat er sich damit noch nicht begeben.
Coach, Fürsprecher und Kommunikationsexperte für LabOra
Das Wort Gottes unter die Menschen zu bringen, die dafür offen sind, ist Ruedi ein besonderes Anliegen. "Wir können uns unter Gleichgesinnten bewegen oder versuchen, die Menschen zu erreichen, die bis anhin noch keinen Zugang zu Gott gefunden haben. Ich entscheide mich bewusst für letzteres und möchte zeigen, dass das Gebet für alle Menschen da ist. Es ist mehr als das Vaterunser, und genau das wollen wir auch säkularen Unternehmen aufzeigen."
Gute Kommunikation bedeutet für Ruedi vor allem gutes Zuhören. "Dies gilt auch für das Gebet. Wer betet, darf Gottes Botschaft empfangen und die Ohren dafür öffnen. Doch nicht jeder Mensch kann oder möchte beten. Manchmal braucht es einen irdischen Fürsprecher. Auch diese Rolle möchte ich bei der LabOra wahrnehmen." Dass sich die Stiftung durch eine "Gebetsarmee" auszeichne, die aus älteren Beterinnen und Betern bestehe, sei dabei ein grossartiges Konzept.
Seine Rolle als Begleiter und die Beziehung zum Nächsten liegt Ruedi ganz besonders am Herzen – dies widerspiegelt sich in seiner jahrelangen Erfahrung im Coachingbereich. Nach seiner Ausbildung zum Coach für Krisenintervention spezialisierte er sich auf die Begleitung von Führungskräften und die Prävention von Burnout-Erkrankungen.
Auch privat "traut" sich Ruedi was
In Lugano aufgewachsen, kam der italienischsprechende Ruedi mit 14 Jahren nach Zürich und musste erst einmal "Züridütsch" lernen. Dabei hat er gelernt, sich auf Neues einzulassen und Kontakte zu knüpfen. Privat hat er sein Glück gefunden und blickt auf viele glückliche Ehejahre zurück. "Eine Ehe braucht Arbeit. Dass man auch schwere Zeiten gemeinsam übersteht, ist einerseits dem Bestreben zu verdanken, aneinander zu arbeiten, immer im Gespräch zu bleiben und auch schwierige Themen anzusprechen. Andererseits braucht es Gott, der das Gelingen der Ehe schenkt und diese segnet."
Dieses Jahr steht für Ruedi etwas Besonderes an: Seine beiden Kinder werden heiraten. Er wird für seinen Sohn und für seine Tochter eine Traupredigt halten. Wie es scheint, ist Ruedi auch fürs Predigen gemacht. Doch er betont klar: "Zuhören ist für mich persönlich der wichtigste Pfeiler der Kommunikation."
Stephanie Hämmerli ist Leiterin Administration der Stiftung LabOra.